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Vielleicht wollen Sie abends mit Ihrer Familie im warmen Wohnzimmer musizieren oder eine Dame mit einem nächtlichen Ständchen unter dem Schlafzimmerfenster mit Ihren Gesangskünsten beeindrucken: Wenn Sie Lust darauf haben, selbst Musik zu machen, sind Gitarren eine hervorragende Wahl. Sie müssen nur drei Akkorde beherrschen und schon reicht es für eine ordentliche Performance im kleinen Kreis.
Welche verschiedenen Gitarren gibt es?
Ganz grob wird zunächst zwischen Akustikgitarren und elektrischen Gitarren unterschieden. Bei der klassischen akustischen Gitarre wird der Klang nur durch das Zupfen der Seiten erzeugt, die den Resonanzkörper aktivieren. Bei der E-Gitarre hilft die Elektronik nach. Da diese Gitarren keinen Resonanzkörper benötigen, sind sie entsprechend schmaler und handlicher designt.
Bei der Akustikgitarre bestehen noch einmal feinere Unterschiede, die Laien meist gar nicht auffallen. Sie wird in die beiden Kategorien Konzertgitarre und Westerngitarre unterteilt. Der größte Unterschied sind die Saiten: Bei Westerngitarren bestehen diese aus härterem Stahl, bei Konzertgitarren aus weichem Nylon oder Carbon. Möchten Sie gerade erst das Gitarrespielen lernen, greifen Sie lieber zur Konzertgitarre, da die weicheren Saiten für Anfänger angenehmer sind. Die Nylonsaiten verleihen diesen Gitarren außerdem einen sanfteren Klang.
Stahlsaiten klingen lauter und härter. Westerngitarren sind eine gute Wahl, wenn Sie auf der Bühne (oder in Ihrem Zimmer) so richtig losrocken möchten. Daneben unterscheidet sich noch das breitere Griffbrett der Konzertgitarre. Fortgeschrittene Musiker unterteilen zusätzlich noch in einige spezielle Untertypen wie die spanische Gitarre, die auch Flamenco-Gitarre genannt wird.
Was muss ich über E-Gitarren wissen?
Elektrische Gitarren verkörpern wie kein anderes Musikinstrument die moderne Rockmusik. Zweifellos haben Sie auch schon vor dem Kleiderschrankspiegel Luftgitarre gespielt und sich fünf Minuten lang für Jimi Hendrix gehalten. Wollen Sie eine E-Gitarre kaufen, müssen Sie beachten, dass das Instrument alleine nicht ausreicht. Sie brauchen auch einen Verstärker, der für den richtigen Sound sorgt. Oft wird dieser auch Amp (kurz für Amplifier) genannt. Für Einsteiger werden praktische Sets angeboten, die neben einer Gitarre einen Verstärker, die zugehörigen Kabel und weitere Accessoires wie eine Schutzhülle und Plektren enthalten. Alternativ können Sie die Einzelteile separat bestellen, wenn Sie schon ganz bestimmte Gitarren wie die legendäre Stratocaster von Fender oder die Les Paul von Gibson im Sinn haben.
Was ist eine Ukulele?
Die kleinere Ukulele gilt als hawaiianisches Nationalinstrument, doch tatsächlich fand sie ihren Weg erst Ende des 19. Jahrhunderts mit einem portugiesischen Auswanderer in den Pazifik. Auf Hawaii wurden die eigentlich Braguinha genannten Gitarren dann schon bald als „hüpfender Floh“ (Ukulele) bezeichnet. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie von US-Soldaten entdeckt und fanden ihren Weg von Hawaii zunächst aufs amerikanische Festland und dann nach Europa. Die eine Ukulele gibt es nicht – je nach Stimmlage und Verwendungszweck kann sie vier verschiedene Größen aufweisen. Die besondere Stimmung dieser Gitarren verleiht ihnen den unverwechselbaren hawaiianischen Klang.
Welche Gitarren eignen sich für Kinder?
Für kleine Kinderhände sind normal große Gitarren noch nicht beherrschbar. Äußert Ihr Nachwuchs den Wunsch, Gitarre spielen zu lernen, fangen Sie besser mit einer Kindergitarre an. Diese ist an die geringe Körpergröße angepasst und oft sehr einfach und preisgünstig gehalten – schließlich wissen Sie noch nicht, ob Ihr Kind schon bald Rockstar-Ambitionen entwickelt oder das Interesse am Instrument nach einigen Wochen verliert. Mit drei bis vier Jahren können Kinder einer ersten Spielzeuggitarre Töne entlocken und ihre Fingerfertigkeit testen. Mit Beginn der Schulzeit kann es dann auf reguläre Gitarren umsteigen. Die kleinsten 1/8-Gitarren sind für Kinder bis etwa 110 Zentimeter Körpergröße gedacht, anschließend folgen 1/4 (130 cm), 1/2 (140 cm) und 3/4 (150 cm). Tun Sie sich selbst und Ihren Nachbarn einen Gefallen und belassen Sie es zunächst bei leiseren akustischen Gitarren. Ist Ihr Nachwuchs sicherer geworden und beherrscht die ersten Akkorde, kann es auch eine lautere E-Gitarre sein.
Was muss ich noch beim Kauf von Gitarren beachten?
Haben Sie sich zwischen Konzert-, Western- und E-Gitarre entschieden, geht es an die engere Auswahl des Instruments. Ganz wichtig zu wissen für Linkshänder: Die meisten Gitarren sind für Rechtshänder gebaut. Viele linkshändige Einsteiger lernen auf Rechtshänder-Gitarren spielen und merken kaum, dass sie dabei unter ihren Möglichkeiten bleiben. Der Rechtshänder hält das Greifbrett mit der schwächeren linken Hand und zupft die Saiten mit der stärkeren rechten Hand. Ein Linkshänder muss bei diesen Gitarren zwangsläufig mit der schwächeren Hand zupfen und der stärkeren Hand schlagen. Das menschliche Gehirn meistert diese Herausforderung zwar, doch Sie tun sich als Linkshänder einen großen Gefallen, wenn Sie eine echte Linkshänder-Gitarre kaufen. Achten Sie ebenso auf die Bauweise des Instruments, das gut in den Händen liegen muss, und wählen Sie ein Design, das Sie anspricht. Gerade bei E-Gitarren ist die Vielfalt enorm.
Welches Zubehör benötige ich noch?
Das hilfreichste Zubehör für Gitarren ist der Verstärker. Bei E-Gitarren ist er ein Muss, doch auch bei Akustikgitarren kann er für mehr Lautstärke und einen besseren Klang sorgen. Beachten Sie dabei, dass nicht alle Gitarren an einen Verstärker angeschlossen werden können. Sie müssen über ein Tonabnehmersystem verfügen, das Sie jedoch auch nachrüsten können. Wollen Sie nicht nur im Kreis der Familie singen, sondern bei Festen und Veranstaltungen auftreten, benötigen Sie natürlich auch ein Mikrofon, das Ihren Gesang verstärkt.
Beim Einstieg in die Welt des Musizierens helfen Ihnen Lehrbücher und Notenhefte. Sie können das Gitarrespielen mit entsprechenden Kursen sogar ganz alleine lernen, doch ein Lehrer ist hilfreich, um Fehler zu korrigieren und Tipps zu geben.
Denken Sie zuletzt auch an die Pflege Ihres Instruments. Für Gitarren sind weich gepolsterte Tragetaschen erhältlich und natürlich klassische Gitarrenkästen. Diese schützen das gute Stück beim Transport besonders effektiv vor Stößen und dienen noch immer als hilfreiches Sammelbecken für die Münzen, die Ihnen als Straßenmusikant zugeworfen werden.
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